Interkommunale Ausblicke – zu wahr um schön zu sein?
In seiner Neujahrsrede (ausführlich nachzulesen unter http://www.althengstett.de/) vom 13. Januar hatte unser Bürgermeister viele wichtige Themen parat: Kinder, Jugend, Schule, Vereine, Investitionen von Hallenbad über Kläranlage bis Seniorenheim, sozial Schwache und der Krankenpflegeverein... so weit, so gut.
Interessant wird es beim Blick über den „Tellerrand“: wir sollen „den Mut haben, ... (Anm.: bei uns!!) ein interkommunales Gewerbegebiet in der am besten geeigneten Lage entstehen zu lassen, da fraglich sein wird, ob in den kommenden 20 Jahren noch jede Kommune ihr eigenes entwickelt“. Und die Aussicht immer mehr Flächen auszuweisen, damit „mehrere, größere, interessante Firmen“ gegebenenfalls voneinander profitieren können – ist mehr als skeptisch zu betrachten.
Auch der Calwer OB Dunst will laut den Aussagen in seiner Neujahrsansprache (siehe unter http://www.calw.de/) „eine aktive Gewerbe- und Standortpolitik betreiben“ mit „neuen Gewerbe- und Industrieflächen, nahe der Autobahn, verkehrsgünstig gelegen und im Bodenpreis wettbewerbsfähig“. Verwaltung und Gemeinderat haben sich die am besten passende (Wald-)Fläche dafür schon ausgesucht („Es handelt sich dabei um das Gebiet Lindenrain, auf Gemarkung Stammheim, Richtung Deckenpfronn, rechter Hand liegend“) und will sich noch „in diesem Jahr intensiv mit der Weiterentwicklung dieser Fläche zu einem Gewerbegebiet befassen.“ Der Wald ist (wie bei uns!) im Gemeindebesitz – und deshalb günstig zu haben, so lange es ihn noch gibt
Haben wir beim Ausverkauf unserer Landschaft im Naturpark Nordschwarzwald nur die Alternative zwischen einem Wettrennen wer schneller Wald platt machen kann für Gewerbe- und Industrieflächen oder erreichen wir auf interkommunalem Weg diesen Alptraum gar gemeinsam und noch schneller? Hier besteht ein erheblicher Gesprächsbedarf.
Aus gutem Grunde wurde schon vor einigen Jahren dieses Ansinnen in einer teuren Umweltverträglichkeitsstudie negativ beurteilt und auch der Althengstetter Gemeinderat erteilte Calwer Überlegungen in diese Richtung eine Absage.
Es ist richtig und auch wichtig, dass uns mit anderen Gäugemeinden und Calw Vieles verbindet – z. B. die Musikschule, weiterführende Schulen, VHS und der öffentliche Nahverkehr. Ein Interkom in unserer kinder- und familienfreundlichen Gemeinde innerhalb des Wohlfühlkreises Calw braucht es darüber hinaus sicherlich nicht!
Zusammenarbeit ist zu begrüßen – diese könnte z. B. im Rahmen der Agenda21, mit AnsprechpartnerInnen für Erneuerbare Energien, im Hinblick auf die auch von der Bundesregierung angestrebte Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes etc. sehr wohl Sinn machen.
Dr. Götz betont im Hinblick auf ein Interkom, „dass wir besser als noch vor wenigen Jahren wissen, was Globalisierung bedeutet.“
Das wissen wir allerdings! Die negativen Folgen der „Globalisierung“ zeigen sich nicht erst seit Nokia in Bochum, sondern auch an der Hypothekenkrise, in die nicht nur deutsche Landesbanken verwickelt sind.
Aber vielleicht ist alles auch nur ein Missverständnis und ich höre Gras wachsen wo vielleicht gar keines mehr ist…
Mittwoch, 23. Januar 2008
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