Zensur (censura) ist ein Verfahren eines Staates bzw. einer einflussreichen Organisation oder eines Vertreters davon, um durch Medien vermittelte Inhalte zu kontrollieren, unerwünschte Aussagen zu unterdrücken bzw. dafür zu sorgen, dass nur erwünschte Aussagen in Umlauf kommen (Quelle: Wikipedia).
Bürgermeister Nonnenmann scheut zum Thema „Gewerbe-/ Industriegebiet“ offensichtlich jegliche öffentliche Diskussion.
Der SPD-Ortsverein hatte für den Stammtisch am 18. Oktober 06, um 20 Uhr im Hallenbad-Restaurant in Althengstett folgenden Veranstaltungshinweis mit der Bitte um Veröffentlichung an das Rathaus geschickt:
Original:
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Im Mittelpunkt des Abends steht die Entwicklung des Gewerbegebietes „Unteres Ried“ in Althengstett.
Zusammen mit Gemeinderat Lothar Kante wollen wir die damit verbundenen Probleme beleuchten und die Chancen und Risiken der Ausweitung von Gewerbe- zu Industriegebiet abwägen.
Zu dieser Diskussion sind interessierte Bürger und Bürgerinnen besonders herzlich eingeladen.
Sich zu dem Thema vorab informieren kann man auf der Webseite www.hengstett.de
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Am 29.09.2006 erschien stattdessen im Amtsblatt folgender Text:
veränderte Amtsblatt-Version:
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Im Mittelpunkt des Abends steht die Entwicklung des Gewerbegebietes „Unteres Ried“ in Althengstett.
Zusammen mit Gemeinderat Lothar Kante wollen wir dieses Thema beleuchten.
Zu dieser Diskussion sind interessierte Bürger und Bürgerinnen besonders herzlich eingeladen.
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Bürgermeister in Erklärungsnot
In der Gemeinderatssitzung am 04.10.2006 wurde Bürgermeister Nonnenmann von mir öffentlich gebeten, er möge doch erläutern, warum er einen inhaltlich, sachlich und ausgewogen formulierten Veranstaltungshinweis ohne Rücksprache derartig verändert.
Bürgermeister Nonnenmann verwies in seiner Antwort auf die für Veröffentlichungen geltenden Kriterien, nämlich „die 5 W´s“
(Anmerkung: gemeint sind wohl: 1.W = Was, 2.W = Wann, 3.W = Wo, 4.W = Wer, 5. W = ?)
Er konnte dann jedoch nicht deutlich machen, worin in der Anzeige eigentlich der Verstoß gegen diese Kriterien gelegen haben soll.
Vermutlich missfiel dem Bürgermeister einfach, dass die Begriffe „Probleme“ und „Risiken“ mit „Gewerbe-/ Industriegebiet“ in einem Satz genannt worden sind. Da half es dann auch nicht, dass man ja eigentlich auch über die „Chancen“ des Gewerbegebiets diskutieren wollte.
Als Vertreter der Auffassung, in Althengstett sei der Unterschied zwischen „Industriegebiet“ und „Gewerbegebiet“ ohne relevante Bedeutung, mochte der Bürgermeister dann offensichtlich keine Hinweise auf Veranstaltungen verbreiten, in der genau dieser Unterschied thematisiert werden soll.
Diese Haltung ist zwar nicht gerade demokratisch oder fair, aber „kraft de mufti“ möglich. Allerdings sollte man dann aber auch zu seiner Haltung stehen.
Anders jedoch Bürgermeister Nonnenmann:
Nachdem im weiteren Verlauf seine Erklärungsversuche immer bemühter wirkten, schiebt er überraschend dem neben sich sitzenden, sichtlich konsternierten Hauptamtsleiter die Schuld für die ergangene Zensur zu, obwohl dies der Bürgermeister höchstpersönlich zu verantworten hat.
Es bleibt zu hoffen, dass sich Herr Nonnenmann bei seinem angekündigten „Wir müssen das Intern noch mal eruieren“ auch darüber bewusst wird, dass man sich seiner Verantwortung nicht einfach entziehen darf, schon gar nicht, indem man die eigene Schuld auf andere schiebt.
Lothar Kante
Dienstag, 10. Oktober 2006
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