Nächste Gemeinderatsitzung

Sonntag, 3. Mai 2009

Sinneswandel?

Top 4: Löschwasser-/Trinkwasserversorgung Neuhengstett wurde in der Gemeinderatssitzung vom 29. April auf Antrag von Günter Ayasse (Freie Wählervereinigung) von Bürgermeister Dr. Götz ohne Abstimmung von der Tagesordnung genommen. Günter Ayasse äußerte auch im Namen der Freien/Unabhängigen Wählervereinigung den Wunsch mögliche Alternativen sorgfältiger zu prüfen.

Die beiden Grünen Gisela Gröger und Klaus Rohbeck - die als Einzige bei der Vorberatung im TA nicht zugestimmt hatten! - sind der Ansicht, dass das Thema in der Öffentlichkeit nicht entsprechend seiner Bedeutung diskutiert wurde.
Worum ging es bei diesem Tagesordnungspunkt?

Künftig soll es für Neuhengstett kein Schwarzwaldwasser mehr geben!
Seit etwa 2004 geht es um die Untersuchung des Wassernetzes durch die RBS wave. Löschwasserversorgung und Druck entsprechen in Neuhengstett anscheinend nicht den Anforderungen (Arbeitsblatt W405). Das gleiche Problem wurde in Ottenbronn 2006 durch den Bau einer 2. Ringleitung (vorerst?) gelöst. (keine Kostenfrage!)

Von Problemen in Neuhengstett war bis dato keine Rede!
Erst in den Jahren 2007 bis 2009 wurden in der mittelfristigen Haushaltsplanung bis 2013 insgesamt 590.000 Euro eingestellt fur Maßnahmen zur „Erhöhung der Wasserversorgungssicherheit, Verbesserung des Drucks sowie der Feuerlöschversorgung“.

Passiert ist bisher leider nichts!

Die Untersuchung der RBS wave (bisher keinem Gemeinderat bekannt!!) blieb in der Schublade liegen und wurde erstmals im Oktober 2008 wieder ausgegraben.

Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel!
Die Bevölkerung Neuhengstetts bekam bisher von der geplanten Änderung nur wenig mit (Absicht??), da immer nur pauschal und recht spärlich von „Löschwasserversorgung“ die Rede war. Wer hätte da vermuten können, dass dies gleichzeitig gravierende Auswirkungen auf die TRINKwasserversorgung Neuhengstetts hat??? Überhaupt wurde in den letzten 20 Jahren in Bezug auf die tatsächliche Zusammensetzung des Neuhengstetter Trinkwassers manches verschleiert ....

Transparenz sieht anders aus.

Warum gab/gibt es keine Bürgerversammlung/-information (wie z. B. bei der geplanten Tierrettungsstation und beim Täfelberg)?
Die einzig nennenswerte Alternative statt reinen Bodenseewassers ist laut Vorlage ein Hochbehälter - mit Mehrkosten in Höhe von rund 400.000 Euro. Die als Nachteil aufgeführte unwirtschaftliche Lösung (Erhöhung der Betriebskosten) ist nicht nachvollziehbar, da z.B. der im Dezember 2008 fertig gestellt Hochbehälter zur Versorgungs-sicherheit in Möttlingen auch für uns nur eine Erhöhung des Wasserpreises von 1,15 auf 1,18 Euro ab 2009 bedeutet.
Und die Begründung in der TA-Sitzung, die Vertreter der 18 Verbandsgemeinden würden bei einer Abstimmung nur der „billigeren“ Variante zustimmen kann so nicht akzeptiert werden (Althengstett ist größter Abnehmer im Zweckverband und hat 6 Vertreter) – wenn es nicht einmal versucht wird!

Die billigste Variante für 210.000 Euro sieht übrigens bei Beibehaltung der Trinkwasserzusammensetzung den Einbau von 2 bis 3 Löschwasserbehältern in Neuhengstett vor – was ist damit?
Es ist nicht nur der Härtegrad, der von 5,6 auf 9 Grad steigt (mit u.a. mehr Spül-, Wasch- und Entkalkungsmittelverbrauch), die höhere Nitratbelastung und der eventuell in den Häusern erforderliche Einbau von Druckminderern, sondern ein weiterer Abschied von der regionalen Wasserversorgung hin zu einer Versorgung, die durch ihre Cross-Border-Leasing-Geschäfte Millionen Verluste „erwirtschaftet“ hat mit nicht absehbaren Folgen für den Wasserpreis.

Dabei hieß es erst vor kurzem, dass möglichst alles in eigener Hand behalten werden soll. Man will nicht abhängig werden (siehe Anschluss der Kläranlage Ottenbronn: statt dem natürlichen Gefälle nach Hirsau zu folgen wird das gesamte Ottenbronner Abwasser für teures Geld lieber über Neuhengstett nach Althengstett den Berg hochgepumpt) – es sollte beim viel wichtigeren Trinkwasser genauso gedacht und gehandelt werden.

Außerdem muss die Bevölkerung vor dieser Entscheidung umfassend informiert werden.

Althengstett, 29. April 2009, Klaus Rohbeck

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